Nikotinkaugummi – besser als Nikotinspray oder Nikotinpflaster?
Ein Nikotinkaugummi hat die eine Hauptaufgabe. Den Körper während der Entwöhnung von Zigaretten mit dem abhängig machenden Stoff Nikotin zu versorgen.
Das kann durch den Nikotinkaugummi als auch durch Nikotinpflaster oder Nikotinspray erfolgen. Was für Dich am besten passt? Das hängt von Deiner Suchtstärke und Deiner Persönlichkeit ab. In diesem Artikel soll vor allem der Nikotinkaugummi vorgestellt werden.
Am Schluss gibt es einen Vergleich zu den beiden gängigen Methoden Nikotinpflaster und Nikotinspray. Damit Du hinterher entscheiden kannst, was die richtige Wahl für Deinen Rauchstopp ist.
Welche Stoffe erzeugen beim Rauchen die Sucht?
Neben 4.800 anderen Stoffen im Tabak ist Nikotin der Hauptverursacher der Sucht. Allerdings ist diese Substanz nicht krebserregend.
Daher enthalten Tabakentwöhnungsmittel nur das Nervengift Nikotin. Nicht aber die anderen schädlichen Zutaten einer Zigarette.
Auf diese Weise können Raucher ihren Körper langsam vom Tabak entwöhnen. Und leben bereits am ersten Tag gesünder!
Raucherentwöhnung – Welche Methoden stehen zur Auswahl?
Du möchtest mit dem Rauchen aufhören? Dann hat ein Nikotinkaugummi die Aufgabe, den Körper während der Entwöhnung von Zigaretten mit dem abhängig machenden Stoff Nikotin zu versorgen. Sobald Du die Zigarette weg lässt, befindest Du dich im Nikotinentzug.
Ohne derartige Hilfsmittel würde der Betroffene körperliche Entzugssymptome bekommen. Diese werden sowohl vom Nikotinkaugummi, als auch durch Nikotinpflaster und Nikotinspray gelindert.
Wem welche Methode am besten hilft, hängt von der Suchtstärke und der Persönlichkeit des Einzelnen ab.
Neben dem Nikotinkaugummi existieren zahlreiche weitere Hilfsmittel, um dem Ex-Raucher das Leben zu erleichtern. Gut bekannt sind beispielsweise Nikotinpflaster, die auf der Haut angebracht werden, um über einen längeren Zeitraum den Körper gleichmäßig mit Nikotin zu versorgen.
- Nikotinkaugummi
- Nikotinpflaster
- Nikotinsprays
- E-Zigarette
Auch haben sich Nikotinsprays etabliert, die bei akutem Rauchverlangen in den Mund gesprüht werden.
An dieser Stelle sollte die elektrische Zigarette nicht unerwähnt bleiben. Zwar gilt sie nicht als das alleinige Mittel der Wahl, um das Rauchen aufzugeben. Doch schon viele ehemalige Raucher haben es geschafft. Normale Zigaretten komplett gegen die E-Zigarette einzutauschen.
Die E-Zigarette verwendet statt Tabak nikotinhaltige Liquids, die beim Konsumieren verdampft werden. Diese können mit einer Vielzahl von Geschmäckern angereichert werden.
Ein weiterer Vorteil: Die Liquids sind in vielen unterschiedlichen Nikotinstärken erhältlich. So kannst Du die Stärke Schritt für Schritt herunterfahren.
Ist dies gelungen, nimmst Du am Schluss einfach nikotinfreie Liquids zu Dir.
Wer eine schnelle Lösung sucht, geht in den „kalten“ Entzug.
Das heißt, Du rauchst ab sofort nicht mehr – ein Hilfsmittel benutzt Du nicht. Es versteht sich von selbst, dass dieser Schritt sehr hart ist und nur von willensstarken Personen erfolgreich absolviert wird. Der Vorteil an dieser Methode: Nach 2 Wochen ist das Schlimmste schon überstanden.
Nikotinkaugummi – wo kaufen?
Er gilt zwar nicht als verschreibungspflichtiges Medikament, kann jedoch nur in der Apotheke erworben werden. Das bedeutet im Klartext, dass Du die Kosten für Nikotinkaugummis nicht von der Kasse erstattet bekommst. Du kannst ihn allerdings auch nicht woanders bekommen.
Überschaubare Auswahl in der Apotheke
Nikotinkaugummi in der Apotheke: In der Apotheke bekommst Du sie grundsätzlich von zwei verschiedenen Marken: Nicorette und Nicotinell. Diese sind vom Preis-/Leistungsverhältnis her fast identisch. Der Kaugummi von Nicorette hat laut Erfahrungsberichten etwas mehr Zuspruch als die Firma von Nicotinell.
Nikotinkaugummi Drogerie
Aufgrund der Apothekenpflicht sind die Nichtraucher-Kaugummis nicht in Drogerien erhältlich. Ein Nikotinkaugummi Rossmann Einkauf oder ein Nikotinkaugummi DM Einkauf ist daher leider nicht möglich.
Verschiedene Stärken
Nicorette und Nicotinell bieten ihren Nikotinkaugummi in zwei verschiedenen Stärken an: 2 mg und 4 mg.
Die kleinere Einheit eignet sich eher für leichte bis mittelmäßig starke Raucher. Als Grenzwert gelten allgemein 20 Zigaretten am Tag.
Wer weniger als diese Menge täglich raucht, sollte mit 2 mg gut zurechtkommen. Starke Raucher hingegen (mehr als 20 Zigaretten pro Tag) sollten besser gleich zum höher dosierten Präparat von 4 mg greifen.
Nikotinkaugummi kaufen – Geschmacksrichtungen und Packungsgrößen von Nicorette
Nicorette bietet Kaugummis in drei Geschmacksrichtungen an: Freshfruit, Freshmint und Whitemint. Hierbei hebt sich vor allem Freshfruit von den anderen Aromen ab. Es schmeckt sehr süß und fruchtig und enthält darüber hinaus keine minzartige Nuance.
Wer also den typischen „Kaugummigeschmack“ und Süßigkeiten liebt, dürfte mit dieser Geschmacksrichtung zufrieden sein.
Dieser Kaugummi besitzt bei allen Sorten einen Überzug, der den Kern vor der „Außenwelt“ schützt. In diesem Kern ist das Nikotin enthalten, welches erst nach dem Draufbeißen freigesetzt wird.
Je nach Beschaffenheit der Außenhülle kann es beim ersten Kauen zu einem plötzlichen „Frische-Kick“ kommen. Diesen Effekt besitzen vor allem die Sorten mit dem Beginn „Fresh“ im Namen (Freshmint, Freshfruit). Die andere Sorte hat zwar ebenfalls eine Außenhülle, doch der extreme Frischeeffekt bleibt aus. Dafür ist es einfacher, in den Nikotinkaugummi zu beißen.
Es gibt jeweils 2 Packungsgrößen, die für alle Geschmacksrichtungen identisch sind: Eine kleine Packung mit 30 Nikotinkaugummis und die große Packung mit 105 Stück.
Nikotinkaugummi kaufen – Geschmacksrichtungen und Packungsgrößen von Nicotinell
Nicotinell hat wie die Konkurrenz von Nicorette drei Geschmacksrichtungen.
Bei Nicotinell kannst Du Deinen Kaugummi in den Aromen Cool Mint, Spearmint und Tropenfrucht kaufen. Wie bei Nicorette, besitzen die Kaugummis auch hier den nikotinfreien Überzug. Der beim Durchbeißen zu einem besonderen „Frische-Erlebnis“ führt.
Als Dreingabe wirbt die Tropenfrucht-Variante mit einem gleichzeitigen Zahnweiß-Effekt – ein Problem, das gerade Rauchern nicht unbekannt sein dürfte.
Anders als Nicorette bietet Nicotinell seinen Kaugummi in Packungen zu 24 und zu 96 Stück an. Im Vergleich Nicorette: 30 und 105 Stück. Somit ist die Menge, die man gleichzeitig kaufen kann, im Vergleich zur anderen Marke leicht reDuziert.
Wenn Du jedoch zum ersten Mal einen Nikotinkaugummi ausprobierst, ist eine kleine Packung vorteilhaft.
Nikotinkaugummi – Preis und Rabatte
Der Kaufpreis von Nikotinkaugummis variiert von Apotheke zu Apotheke. Teurer ist es meist in den örtlichen Apotheken in Deinem Einzugsgebiet.
Online-Apotheken verkaufen vergleichsweise günstiger.
Allerdings solltest Du die Option der persönlichen Beratung nicht außer Acht lassen, die Dir online keiner bieten kann. Verstehst Du Einzelheiten noch nicht, fühlst Dich unsicher oder hast Fragen? Dann ist der Gang in die Apotheke Deiner Nachbarschaft sicherlich ein guter Weg.
Dieser Schritt schützt Dich auch vor weiteren Unkosten, falls Du online unwissend das falsche Präparat kaufst.
Die Preise für eine kleine Packung schwanken zwischen 9 und 12 Euro in Online-Apotheken.
In niedergelassenen Apotheken kann der Preis für einekleine Packungsgröße bis zu 15 Euro betragen.
Für eine große Packung musst Du zwischen 19 und 25 Euro investieren, im Laden bis zu 30 Euro.
Wenn Du bereits Erfahrung mit dem Nikotinkaugummi gemacht hast und weißt, dass Du eine größere Menge benötigst, solltest Du immer zur Großpackung (96/105 Stück) greifen. Beim Ausrechnen des Stückpreises fällt etwas ganz schnell auf: Ein einzelner Nikotinkaugummi kostet in einer kleinen Packung ca. 32 bis 38 Cent pro Stück.
Währenddessen liegt der Stückpreis in einer Großpackung zwischen 20 und 28 Cent. Das bedeutet, dass Du bei einer kleinen Menge bis zu 1/3 mehr pro Kaugummi bezahlst!
Deswegen nutze folgende Strategie: Als Neueinsteiger kaufe eine kleine Packung zum Ausprobieren. Kennst Du den Nikotinkaugummi schon und möchtest zur Raucherentwöhnung eine größere Menge kaufen, wähle immer die große Packung – denn der Mengenrabatt ist beachtlich.
Nikotinkaugummi Anwendung
Unabhängig von Marke, Geschmack und Stärke, ist die „Gebrauchsanweisung“ vom Nikotinkaugummi vom Grundsatz her gleich. Die erste Lektion dafür:
Vergiss alles, was Du zum Kauen eines normalen Kaugummis gelernt hast. Ein Nikotinkaugummi ist in dieser Hinsicht etwas komplexer.
Die Außenhülle schützt den Kaugummi und verhindert ein zu schnelles Austreten des Nikotins. Demzufolge enthält die Umhüllung höchstens feine Spuren von Nikotin.
Die äußere Schicht kann mit einem kräftigen Biss durchdrungen werden. Andernfalls kannst Du auch einfach ein bisschen darauf herumkauen. Du merkst den Austritt des Nikotins aus dem Kaugummi in Deinen Mund an dem plötzlichen, scharf pfeffrigen Geschmack.
Anders als herkömmliche Kaugummis beißt man jedoch nicht im Sekundentakt in einen Nikotinkaugummi – es sei denn, man möchte einen extremen Nikotin-Kick erreichen, wovon abzuraten ist.
Der Kaugummi sollte im optimalen Fall seinen Wirkstoff (das Nikotin) langsam und gleichmäßig freisetzen und das zu einem Zeitpunkt, bei dem das Verlangen nach einer Zigarette aufkommt.
Üblicherweise beißt Du langsam und vorsichtig in den Nikotinkaugummi
… bis der oben erwähnte pfeffrige Geschmack entsteht. Anschließend „parkst“ Du ihn in Deiner Backentasche hinter den letzten Zähnen und wartest, bis der frisch-scharfe Geschmack verfliegt. Erst dann fährst Du mit Kauen fort.
Auch jetzt solltest Du langsam und vorsichtig kauen, bis wieder genug Nikotin freigesetzt wurde und der Zyklus von Neuem beginnt.
Der Nikotinkaugummi wird stets 30 Minuten am Stück angewendet.
Danach ist sein Wirkstoff verbraucht. Du kannst ihn also entsorgen. Während der nächsten halben Stunde bleibt Dein Mund frei – es herrschen ähnliche Bedingungen wie bei der Pause zwischen 2 Zigaretten. Über den ganzen Tag gerechnet nimmst Du maximal 16 Kaugummis.
Alle 30 Minuten wird der Nikotinkaugummi entsorgt, beziehungsweise ein neuer in Gebrauch genommen.
Nikotinkaugummi absetzen – wie machst Du das?
Jeder Packung ist ein Plan beigefügt, wie Du in den nächsten Wochen vorgehen solltest. In den ersten 6 Wochen bleibt Dein Konsum relativ konstant. Bis zur 6. Woche solltest Du statt 16 Nikotinkaugummis am Tag bei 8 bis 12 angekommen sein. Bis zur 12. Woche reDuzierst Du langsam weiter, bis Du bei Null angekommen bist.
Hat ein Nikotinkaugummi Nebenwirkungen?
Generell hat ein Nikotinkaugummi kaum Nebenwirkungen. Es kommt jedoch gelegentlich bei empfindlichen Menschen aufgrund der Schärfe des freigesetzten Nikotins zu Reizungen im Mund, Husten oder Schluckauf.
Bei der Nutzung solltest Du bedenken, dass Du zwar Deine Lunge verschonst – dafür jedoch führst Du Dir den abhängig machenden Stoff Nikotin über den Verdauungstrakt zu. In erster Linie wird der Stoff über die Mundschleimhaut aufgenommen.
Doch kleine Partikel gelangen mit dem Speichel durch die Speiseröhre in den Magen. Daher kommt es selten auch zu Schluckauf, Übelkeit oder Aufstoßen. Normalerweise treten die beschriebenen Symptome nur am Anfang auf.
Der Körper gewöhnt sich relativ schnell an die Umstellung. Solltest Du jedoch Beschwerden bekommen, die schwerwiegend sind oder nicht abklingen, suche auf jeden Fall Deinen Arzt auf.
Kann ein Nikotinkaugummi schädlich sein?
Grundsätzlich ist ein Nikotinkaugummi ein eher harmloses Medikament. Doch im Falle des Missbrauchs kann auch er gefährlich sein.
Nimmst Du beispielsweise eine größere Menge als 16 am Tag oder sogar mehrere gleichzeitig, überflutest Du Deinen Körper regelrecht mit Nikotin. Typische Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Gefäßverengung und ein erhöhter Puls.
In leichter Form können die Beschwerden auch beim zu schnellen Kauen auftreten, wenn das Nikotin zu schnell freigesetzt wird.
Bei gewöhnlicher Nutzung besteht allerdings nicht die geringste Gefahr.
Mit Nikotinkaugummi abnehmen – geht das?
Ganz klar nein! Es ist kein Mittel zum Abnehmen! Das Hilfsmittel kann jedoch bei der Raucherentwöhnung dabei helfen, eine Gewichtszunahme zu drosseln.
Wenn Du Nikotin entziehst, bekommst Du automatisch Hunger und Appetit. Kaust Du die Kaugummis, sollte sich dieses Problem in Grenzen halten.
Was ist besser – Nikotinkaugummi oder Nikotinpflaster?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da es auf die Persönlichkeit des Einzelnen ankommt. Das Nikotinpflaster hat den Vorteil, dass Du es für den Tag aufklebst und Dich danach nicht mehr darum kümmern musst.
Mit den Kaugummis hingegen bist Du den ganzen Tag „beschäftigt“.
Doch als Raucher, der gerade aufhört, bist Du meist sowieso zappelig und nervös.
Dir fehlt ja die Zigarette. Über den Tag wirst Du immer wieder Situationen erleben, in denen Du normalerweise geraucht hättest.
Hierbei hat ein Nikotinkaugummi den Vorteil, dass Du aktiv etwas unternehmen kannst, wenn das Verlangen zu groß wird. Auch Dein Mund ist beschäftigt, während Du beim Pflaster gar nichts aktiv machen kannst.
Ein weiterer Vorteil von Nikotinkaugummis: Du führst Nikotin nicht ständig zu, sondern pausierst zwischendurch – ähnlich wie beim Rauchen. Das Nikotinpflaster hingegen versorgt Dich rund um die Uhr mit Nikotin und wird nur zur Nacht entfernt.
Ähnlich wie die Nikotinkaugummis verhält es sich beim Nikotinspray. Dieses wird bei akutem Rauchverlangen wie ein Atemspray in den Mund gesprüht.
Im Direkten Vergleich schneidet es jedoch schlechter als der Nikotinkaugummi ab, da Du auch beim Spray nichts hast, worauf Du „herumkauen“ kannst. Eine Alternative wäre es, das Nikotinspray zusammen mit einem kleinen Anti-Stress-Ball zu kombinieren. Der Ball hält während der Entwöhnung Deine Hände beschäftigt.
Nikotinkaugummi Erfahrungen
Im Internet findest Du reichlich Kommentare von Leuten, die Erfahrungen mit Nikotinkaugummis gemacht haben.
Diese reichen von begeistert bis hin zu „leider nicht geschafft“. Einige Fälle haben ihre Sucht komplett von der Zigarette auf die Nikotinkaugummis verlagert. Um das in den Griff zu bekommen empfehlen Experten, bei jedem 2. Kaugummi einen normalen nikotinfreien zu benutzen.