Nikotinentzug – Wie schlimm ist der Entzug wirklich?
Die größte Angst eines jeden Rauchers ist der Nikotinentzug. Wie schlimm ist der Nikotinentzug wirklich? Welche Nikotinentzug Symptome treten auf? Mit welcher Nikotinentzug Dauer muss gerechnet werden? Und wie schnell treten die ersten Entzugserscheinungen auf? Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Fragen, denn jeder Körper reagiert anders. Aber jeder kann den Nikotinentzug schaffen, auch Du, wenn Du es möchtest. Der menschlichen Körper schafft den Nikotinabbau innerhalb weniger Tage. Willst Du mit dem Rauchen aufhören, stelle Dich dieser Aufgabe.
Symptome Nikotinentzug
Die Symptome bei einem Entzug von Nikotin sind ganz unterschiedlich.
Sehr verbreitet sind Schlafstörungen, eine gewisse Gereiztheit und gesteigerter Appetit. Auch andere körperliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühle und Schüttelfrost oder Schwitzen können eine Reaktion auf den Entzug sein.
Symptome im Überblick
- Schlafstörungen
- Gereiztheit
- gesteigerter Appetit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schwindelgefühle
- Schüttelfrost
- Schwitzen
Die ersten Symptome können wenige Stunden nach der letzten Zigarette auftreten.
Zuerst kommen Symptome wie das Verlangen nach der nächsten Zigarette und eine leichte Ungeduld auf.
Rauchst Du trotz des Verlangens keine Zigarette, werden diese Symptome meist stärker.
Die ersten körperlichen Anzeichen auf den Nikotinentzug folgen einige Zeit nach der letzten Zigarette, wenn das Verlangen nach einer Zigarette ignoriert wird.
Das Nikotin baut sich bereits nach zwei Stunden im Körper wieder ab.
Da sich der Körper jedoch an das Nervengift gewöhnt hat, verlangt er nach einer gewissen Zeit nach einer erneuten Zufuhr.
Erhält der Körper nicht wieder Nikotin, entstehen so die Nikotinentzug Nebenwirkungen.
Nikotinsulfat und Nikotinrezeptoren – was ist das?
Nikotin ist ein Nervengift. Es wird aus den Blättern der Tabakpflanzen gewonnen.
Nikotin wirkt anregend auf den menschlichen Körper.
Zigaretten enthalten Nikotinsulfat und andere Stoffe. Diese Kombination sorgt für die körperliche Abhängigkeit von Zigaretten.
Dabei ist die Gefahr der Abhängigkeit von Nikotin sehr hoch.
Bereits geringe Mengen Nikotin, über einen gewissen Zeitraum konsumiert, führen zu einer gewissen körperlichen Abhängigkeit.
Im menschlichen Körper aktiviert Nikotin die Nikotinrezeptoren in bestimmten Nervenzellen und Muskeln. Diese chemischen Prozesse erklären, warum der menschliche Körper von Nikotin abhängig wird.
Wenn sich die Rezeptoren im Körper an das Nervengift gewöhnt haben, verlangen sie es immer wieder.
Der menschlichen Körper gewöhnt sich schnell an Nikotin. Das Verlangen nach Zigaretten wird immer stärker.
Viele Raucher fangen mit wenigen Zigaretten an und rauchen nach einer gewissen Zeit immer mehr.
Die Nikotinwirkung auf den Körper
Das Nervengift Nikotin wirkt direkt im Gehirn über die Rezeptoren.
So regt Nikotin die Produktion von Dopamin an. Dopamin wird im Belohnungszentrum des Gehirns produziert.
Durch Dopamin entsteht ein Gefühl des Wohlbefindens. Auch eine gewisse beruhigende Wirkung erzielt Nikotin. Deswegen benötigen viele Raucher eine Zigarette zur Beruhigung in stressigen Momenten.
Gleichzeitig werden Bereiche im Gehirn angeregt, die die Aufmerksamkeit steigern. Durch bestimmte Prozesse im Körper wird außerdem die Verdauung angeregt.
Zeitgleich reduziert Nikotin den Appetit. Dadurch lässt sich erklären, warum viele Raucher beim Entzug von Nikotin an erhöhtem Appetit leiden.
Auch alle anderen unangenehmen Erscheinungen bei der Entwöhnung von Nikotin lassen sich durch die Wirkung des Nervengiftes Nikotin auf das Gehirn des Menschen erklären.
Nikotinentzug Dauer und die Nikotinentzug Entzugserscheinungen
Du möchtest mit dem Rauchen aufhören und fragst Du Dich Nikotinentzug, wie lange dauert er?
Der Nikotinentzug Verlauf ist bei jedem Menschen ein wenig anders. Die grundsätzlichen Schwierigkeiten bei der Entwöhnung ähneln sich.
Für die meisten Raucher sind die ersten zwei bis drei Tage ohne Zigarette und ohne Nikotin die schlimmsten.
Vor allem die körperlichen Anzeichen sind in den ersten Tagen am deutlichsten zu spüren. Denn bereits nach 72 Stunden hat der Körper das Nikotin abgebaut.
Innerhalb kurzer Zeit kann sich der menschlichen Körper vollständig von dem Nervengift säubern.
Damit werden nach dem Nikotinabbau im Körper die körperlichen Entzugserscheinungen immer weniger spürbar. In schweren Fällen dauert der rein körperliche Entzug bis zu 30 Tage, meist geht es aber deutlich schneller.
Doch leider gewöhnt sich nicht nur der Körper an das Nervengift, sondern auch das Gehirn.
Daher beginnen im zweiten Schritt die psychischen Entzugserscheinungen. Die Nikotinentzug Phasen werden auch davon beeinflusst, wie viele Zigaretten Du am Tag geraucht hast.
Einen Überblick kann die eine Nikotinabbau Tabelle liefern.
Rauchen aufhören ist Kopfsache
Die Dauer des Nikotinentzug ist psychisch meist deutlich länger, als der reine körperliche Entzug. Denn Rauchen ist eine Gewohnheit und Beschäftigung.
Der mentale Entzug ist wesentlich schwieriger, als der körperliche Entzug.
Du musst lernen, nicht in jeder Situation nach einer Zigarette zu greifen, in der Du früher eine Zigarette geraucht hast.
Ob aus Langeweile oder in Stressmomenten – der Griff zur Zigarette ist keine Option mehr.
Du musst lernen, Dich und Deine Hände anderweitig zu beschäftigen.
Denn auch wenn Dein Kopf Dir sagt, dass Du jetzt unbedingt eine Zigarette rauchen musst, Dein Körper benötigt keine Zigarette.
Er hat sich bereits daran gewöhnt, dass er kein Nikotin zugeführt bekommt.
Nun muss nur noch Dein Kopf verstehen, dass eine Zigarette nicht benötigt wird, um entspannt zu sein.
Auch für die Konzentration benötigt der Körper keine Zigarette.
Und noch weniger benötigst Du eine Zigarette, um schlafen zu können. Das Gehirn gaukelt Dir vor, dass Du die Zigarette brauchst.
Jetzt ist Deine Willenskraft gefragt, um stark zu bleiben.
Nikotinentzug lindern mit Nikotinprodukten
Nikotinpflaster, Kaugummis mit Nikotin, Nikotinspray und andere Nikotinersatzprodukte können beim Nikotinentzug helfen.
Der Körper erhält so weiterhin eine gewisse Menge Nikotin, aber die gewohnte Zigarette entfällt. So fällt vielen Rauchern der Ausstieg deutlich leichter.
Durch Nikotinprodukte wird der körperliche Entzug gemildert. Auch vermeidest Du die vielen anderen Schadstoffe, die eine Zigarette enthält.
Schrittweise kann die Menge an Nikotin, die der Körper erhält, reduziert werden.
Wenn Du Angst vor den körperlichen Entzugserscheinungen hast, kannst Du die Nikotinmenge mithilfe von Nikotinkaugummis und -pflastern schrittweise reduzieren.
Das funktioniert auch mit den mehr oder weniger umstrittenen E-Zigaretten, über die Du im Artikel „Dampfplanet – Die Zwischenstation zum Nichtraucher“ mehr erfährst.
Der anschließend folgende Nikotinentzug fällt oftmals deutlich leichter.
Doch Nikotinkaugummis und -pflaster sollten keine Dauerlösung sein und die Zigarette nicht ersetzen.
Nikotinprodukte dürfen nur als übergangsweises Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung gesehen werden.
Nikotinentzug Kopfschmerzen – was tun?
Kopfschmerzen sind ein ganz typisches Symptom beim Nikotinentzug.
Ob nur ein leichter Druck im Kopf oder starke, stechende Schmerzen – Kopfschmerzen sind unangenehm.
Ständige Kopfschmerzen als Folge des Nikotinentzugs erschweren Dir die Entwöhnung von Nikotin.
Meist sind Kopfschmerzen nur von kurzer Dauer
Doch meist sind Kopfschmerzen als Symptome des Nikotinentzugs nur von kurzer Dauer. Durchhalten lautet die Devise, wenn Du bei deiner Entscheidung bleiben willst.
Gegen die lästigen Kopfschmerzen kannst Du etwas tun.
Zu Beginn kann frische Luft und leichte Bewegung helfen: gehe gemütlich spazieren und atme bewusst ein und aus.
Auch Pfefferminzöl kann den Schmerz etwas lindern.
Außerdem solltest Du möglichst viel Trinken.
Wasser hilft ebenfalls gegen die Kopfschmerzen. Denn zu wenig Flüssigkeit kann die Kopfschmerzen verstärken.
Wenn Du die Möglichkeit hast, kann es hilfreich sein, wenn Du Dich hinlegst und ausruhst.
Auch Akupressur kann helfen – erkundige Dich bei einem Therapeuten oder Arzt, der Akupunktur und Akupressur anbietet. Sollte alles nicht helfen, kannst Du mit leichten Schmerzmitteln die Kopfschmerzen reduzieren.
Nikotinentzug Schlafstörungen – was tun?
Probleme beim Schlafen sind typisch für den Nikotinentzug.
Sowohl Probleme beim Einschlafen als auch Probleme beim Durchschlafen sind häufig auftretende Symptome beim Nikotinabbau im Körper.
Durch den Abbau des Nervengiftes Nikotin und entsteht eine gewisse Unruhe und Gereiztheit.
Diese macht sich auch beim Schlafen bemerkbar. Es ist wichtig, dass Du für ausreichend Entspannung sorgst.
Ob ein gutes Buch, ruhige Musik oder ein heißes Bad zum Abschalten – tue Dir und Deinem Körper etwas Gutes und sorge für Entspannung.
Auch lockerer Sport oder Bewegung an der frischen Luft kann dabei helfen, dass Du ein- und durchschlafen kannst.
Nikotinentzug Müdigkeit – was tun?
Auch das Gegenteil von Schlafstörungen durch den Nikotinentzug kann der Fall sein.
Auch Müdigkeit kann ein Symptom des Nikotinentzugs sein.
In diesem Fall hilft nur, dass Du für ausreichend Schlaf sorgst. Regelmäßige Pausen während der Arbeit können ebenfalls helfen.
Und gegen ständig anhaltende Müdigkeit kann frische Luft und leichte Bewegung helfen.
Abstand halten solltest Du von übermäßig viel Koffein oder anderen Wachmachern.
Achte darauf, dass Du jede Nacht so viel Schlaf bekommst, wie Dein Körper benötigt. Gehe rechtzeitig ins Bett, damit Du morgens ausgeruht aufwachen kannst. Jeder Mensch benötigt unterschiedlich viel Schlaf.
Im Durchschnitt sind sieben bis acht Stunden Schlaf notwendig, um erholt zu sein. Empfehlenswert ist es, dass Du vor Mitternacht ins Bett gehst.
Der Schlaf vor Mitternacht gilt als besonders erholsam. Richte Dich nach Deinem persönlichen Schlafrhythmus, um auch während des Nikotinentzugs ausreichend zu schlafen.
Tipps um den Nikotinentzug zu erleichtern
Dank einiger Tipps lässt sich der Nikotinentzug erleichtern.
Wenn Du gereizt und frustriert bist, hilft Bewegung, idealerweise an der frischen Luft.
Vor allem Ausdauersport ist besonders gut geeignet. Auch Gespräche mit Freunden helfen in Momenten des Frustes.
Bei Müdigkeit und Abgespanntheit hilft ausreichend Schlaf und regelmäßige Pausen zum Ausruhen.
Ebenfalls gut sind regelmäßige kleine Pausen bei Konzentrationsproblemen.
An anstrengenden Arbeitstagen ist eine Mittagspause an der frischen Luft zu empfehlen. Tägliche Aufgaben sollten in kleinen Blöcken erledigt werden.
Dir vor Augen führen, was Du geschafft hast!
Bei Niedergeschlagenheit hilft es, wenn Du Dir vor Augen führst, was Du schon geschafft hast. Wenn Du an Heißhungerattacken leidest, trinke viel.
Wasser und Kräutertee können das Hungergefühl besänftigen.
Nikotinentzug – einen Rückfall vermeiden
Ein Rückfall ist kein Drama. Fast jeder Raucher, der versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, benötigt mehr als einen Anlauf.
Einen Rückfall musst Du als Chance sehen, nochmals neu zu beginnen.
Denn der Rückfall ist schnell passiert: bei einer Feier mit Alkohol oder in stressigen Situationen – schnell ist der Griff zur Zigarette trotz aller guten Vorsätze passiert.
Wenn Du rückfällig geworden bist, sehe es als Chance, es beim nächsten Versuch besser zu machen. Du weißt, in welcher Situation Du schwach geworden bist und bist beim erneuten Versuch darauf gefasst.
Auch wenn die ersten Tage des körperlichen Nikotinentzugs hart sind, darfst Du Dich nicht unterkriegen lassen.