Katarakt – Grauer Star durch blauen Dunst
Katarakt Definition
Das Wort Katarakt ist im Deutschen seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar und bedeutet Wasserfall. Die ursprüngliche Herkunft aus dem altgriechische für katarráktēs. Was so viel wie herabstürzend definiert.
Auf den entsprechenden Seiten und in der Literatur sind folgende Synonyme aufgeführt: Grauer Star, Cataract, Cataracta, Cataracta senilis oder Rindentrübung. Damit ist im Allgemeinen aber immer die Trübung der Augenlinse gemeint.
Da sich die Pupille aufgrund des sehr reifen Stars grau färbt. Und der Betroffen durch das mangelnde Sehvermögen einen starren Blick zeigt, wird die Augenerkrankung auch Grauer Star genannt.
Die Augenkrankheit ist schon seit der Antike bekannt. Die Erkrankten meinten, durch einen Wasserfall zu sehen, nachdem sich ihre Linsen immer weiter trübten.
Der Graue Star hat aber nichts mit “Grüner Star” oder mit “Schwarzer Star” zutun. Diese Bezeichnungen stehen für andere Erkrankungen des Auges.
Die Katarakt Formen unterscheidet man:
- Cataracta nuclearis (Kernstar)
- (Rindenstar) = Cataracta corticalis
- Cataracta subcapsularis posterior (subkapsuläre hintere Rindentrübung)
Katarakt Ursache
Der Katarakt ist mit einem deutlichen Abstand die häufigste Ursache für einen Sehminderung. Fehlen die typischen Auslöser, tritt der Katarakt in der Regel erst im Alter auf. Mit Auslöser entwickelt er sich aber auch viel früher.
Katarakt Ursachen im Überblick:
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- Diabetes
- Drogen
- Ernährungsmangel
- Ionisierende Strahlung
- Rauchen
- Traumata
- Weißfleckenkrankheit
In Berufen, bei denen regelmäßig heiße Materialien verarbeitet werden, besteht erhöhte Gefahr an einem Katarakt zu erkranken. Betroffen sind beispielsweise Berufe, bei denen an einem Hochofen gearbeitet wird oder bei dem selten gewordenen Beruf des Glasbläsers. Hierfür sind die
Bezeichnungen Glasmacherstar, Feuerstar und Wärmestar geläufig.
Das Rauchen begünstigt die Ausbildung eines Kataraktes. Zum Vergleich: Raucher, die mehr als 15 Zigaretten pro Tag rauchen, haben gegenüber Menschen, die noch nie geraucht haben, ein 42 % erhöhtes Risiko. Hier findest Du die entsprechende Studie: Smoking Cessation and the Risk of Cataract
Entscheidest Du dich dafür und möchtest mit dem Rauchen aufhören, dann kannst Du damit die Notwendigkeit einer Operation reduzieren. Das gilt für Frauen sowie für Männer. Diese Entscheidung hat in Bezug darauf aber vor allem bei männlichen Rauchern eine positive Auswirkung.
Das bedeutet nicht, dass Du als Nichtraucher immun bist. Denn ein generelles Erkrankungsrisiko verhinderst Du damit nicht. Du reduzierst aber aktiv die Möglichkeit.
Was ist die Ursache der Linsentrübung?
Was genau ist dafür verantwortlich, dass sich die normalerweise klare Linse jetzt grau färbt? Beziehungsweise soweit eingetrübt, dass sich dadurch das Sehvermögen verschlechtert?
Der Katarakt ist das Ergebnis einer Störung der Kristalline. Die Kristalline sind Hauptbestandteil der Augenlinse. Bei diesem Strukturproteine ist im Fall einer Erkrankung die Anordnung gestört.
Die Katarakt Symptome
In erster Linie wird ein langsam eintretender aber auch schmerzloser Verlust der Sehschärfe beschrieben. Gerade dann, wenn die Augenkrankheit in den zentralen Bereichen der Linse auftritt.
Aufgrund der beginnenden Trübung der Linse kommt es zu einem verschwommenen Sehen. Weiterhin folgen zunehmend eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit.
Das Bild, welches der Betroffene sieht, verliert nach und nach an Kontrast. Der Grund dafür ist folgender:
Die Trübung der Linse streut das einfallende Licht. Das Licht wird diffus.
Ähnlich wie bei einer Sicht durch eine Milchglasscheibe. Der Patient sieht seine Umwelt so, als würde nur noch Nebel herrschen.
Mit einem bestehenden Katarakt sieht man nicht nur wie durch einen Schleier. Der Seheindruck nimmt auch an farbigkeit ab und ist unscharf. Die Erkrankung verursacht auch eine Verschlechterung der Hell-Dunkel-Anpassung. Das räumliche Sehen wird eingeschränkt und es kann zu Doppelbilder sowie dreifach Bildern kommen.
Welches Symptome aber schlussendlich auftreten, hängt auch von der jeweiligen Form des Katarakts ab. Und wie sehen diese im Detail aus?
Symptome vom Kernkatarakt
Fangen wir mit dem Kernkatarakt (Cataracta nuclearis) an. Bei dieser Form verhärtet sich der Linsenkern zunehmend. Sie beginnt vorwiegend ab dem vierten Lebensjahrzehnt.
Die Trübung beginnend zunächst gelblich-braun (Cataracta nuclearis brunescens). Nachfolgend färbt sie sich schwärzlich (Cataracta nuclearis nigra) ein.
Als Folge der Krankheit verhärtet sich die Linse.
Weitere Symptome sind Doppelbildsehen (Diplopie) oder Nachtblindheit (Nyktalopie).
Bei der Nachtblindheit kann der Betroffene mit Katarakt in der Dämmerung oft besser sehen als bei Tageslicht. Das liegt daran, dass sich die Pupillen erweiternden und er an der zentralen Trübung vorbeischaut.
Symptome vom Rindenstar
Warum heißt diese Form Rindenstar?
Dazu muss man wissen, dass die Augenlinse aus Rinde und Kern besteht. Beim Rindenstar (Cataracta corticalis) ist dementsprechend der äußere Bereich der Linse betroffen. Die Trübung betrifft also die Rinde.
Zunächst kurios: Schreitet der Rindenstar langsam voran, kann sich die Sehschärfe kurzzeitig sogar verbessern. Weil im Verlauf gelegentlich Freiräume entstehen. Die sich verbreitenden Speichen lassen dann Licht durch.
Das sind aber nur kurzzeitige Effekte. Später hat der Betroffene dann Probleme bei der Nah- und Fernsicht.
Symptome einer hinteren Rindentrübung
Die hintere Rindentrübung (Cataracta subcapsularis posterior) wird auch subkapsuläre Rindentrübung oder hintere Schalentrübung genannt. Bei dieser Form befindet sich eine Flüssigkeitsschicht unmittelbar unter dem hinteren Linsenanteil (subkapsulär).
Dieser Katarakt schreitet oft sehr schnell voran. Und wie macht er sich dann bemerkbar?
Naheliegende Objekte können nur sehr schlecht gesehen werden können. Es liegt eine Engstellung der Pupille (Naheinstellungsmiosis) vor. Auch hier kann die oben beschriebene Nachtblindheit eintreten.
Katarakt OP
Die Katarakt-Operation gehört zu den ältesten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Zudem ist sie einer der am häufigsten durchgeführten OPs in der Chirurgie.
Diese Operation am Auge ist für die Betroffenen derzeit die einzige Möglichkeit wieder richtig sehen zu können.
Der Facharzt untersucht vor der eigentlichen Katarakt-Operation das Auge noch einmal sehr gründlich. Durch entsprechende Messung definiert er die Schwere des Fortschritts. Wie schwer ist die Linse getrübt? Inwieweit beeinflusst das die Sehschärfe des Patienten?
In einer weiteren Untersuchung wird mit Hilfe einer Spaltlampe die Hornhaut untersucht. Der behandelnde Arzt stellt somit fest, ob die Netzhaut oder die Hornhaut geschädigt sind. Erst wenn alle Untersuchungen Gewissheit bringen, ob eine Katarakt OP wirklich notwendig und sinnvoll ist. Erst dann wird sie auch durchgeführt.
Doch was passiert bei der Katarakt OP genau?
Kurz gesagt: Die getrübte Augenlinse wird gegen eine künstliche Linse ersetzt.
Das Entfernen der trüben Linse erfolgt mittels einer Ultraschallsonde. Die Sonde verflüssigt die Linse. Danach wird sie ganz einfach abgesaugt. Im nächsten Schritt wird die neue, faltbare Kunstlinse in die Linsenkapsel des Patienten eingesetzt. Dieser operative Eingriff wird als extrakapsuläre Kataraktextraktion bezeichnet.
Er ist mit nur geringen Risiken verbunden. Auch kann er in der Regel ambulant durchgeführt werden. Damit ist ein Klinikaufenthalt nicht zwangsläufig notwendig. Dazu müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Wie hoch sind bei einer Katarakt OP die Kosten?
Wenn Du dir diese Frage stellst und eventuell eine OP ansteht, dann kannst Du beruhigt sein. Denn die Kosten werden in der Regel sowohl von privaten als auch den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die tatsächlichen Preise für die Linsenoperation richten sich dann nach Wahl der Linse und der jeweiligen Behandlungsart. Je Auge belaufen sich die Kosten aber durchschnittlich zwischen 1.800 bis etwa 3.000 Euro.
Bevor es dann aber zur OP kommt, sollte man in jedem Fall das Gespräch mit der eigenen Krankenkasse suchen. Denn nur die eigene Krankenkasse kann verlässlich die Kostenübernahme und den Umfang der Leistungen bestätigen.
Fazit
Rauch ist ungesund. Diese Tatsache ist wohl jedem klar. Die häufigsten Folgen kennt so gut wie jeder. Andere Krankheiten scheinen unbemerkt mit durch zu rutschen. Fliegen sozusagen unter dem Radar. Was sie aber nicht weniger wichtig machen oder sie verharmlosen.
Der Graue Star ist ein gutes Beispiel dafür. Das Augenlicht ist eins der kostbarsten Geschenke, welches wir nicht achtlos aufs Spiel setzen sollten. Wenn Du also noch Raucher bist, dann ist mit dem Rauchen aufhören die beste Entscheidung, um auch dein Augenlicht zu schützen. Schütze Dich vor dem Katarakt!