Nahrungsergänzungsmittel – Freund oder Feind des Rauchers?
Doch das ist es leider nicht. Im Gegenteil, es ist sogar eine große Herausforderung. Viele Raucher brauchen mehrere Versuche, bis sie es dann endlich zum Nichtraucher geschafft haben.
Daher ist man auch für jedes Hilfsmittel dankbar, welches den Nikotinentzug erträglich macht. Hilfsmittel zur Rauchentwöhnung gibt es viele. Die Mittel der Nikotinersatztherapie sind Dir dabei sicher schon bekannt. Aber wie sieht es mit Nahrungsergänzungsmittel aus? Können Nahrungsergänzungsmittel Dir beim Rauchstopp wirklich helfen? Oder sind sie womöglich schädlich für Raucher? In diesem Artikel erfährst Du es.
Nahrungsergänzungsmittel Definition
Wie der Name schon sagt: Die Definition von Nahrungsergänzungsmittel liegt im größten Teil bereit im Namen.
Als Nahrungsergänzungsmittel werden grundlegend die Mittel bezeichnet, die ergänzend zur herkömmlichen Nahrung eingenommen werden.
Es sind Lebensmittel beziehungsweise Erzeugnisse, die entweder einen Mangel ausgleichen sollen. Oder eine bestimmte Wirkung durch die Konzentrationen bestimmter Inhaltsstoffe verbessern oder vereinfachen sollen.
In welcher Form Du dir diese Mittel zuführen kannst, kommt ganz auf die Nahrungsergänzung und auf Zweck an. Das kann zum Beispiel eine Tabletten, eine Kapseln oder auch in der Form von Pulver sein.
Formen der Ergänzungsmittel:
- Tabletten
- Kapseln
- Pulver
Offiziell gelten die ergänzenden Mittel nicht als Arznei. Dennoch befinden sich viele nahe an der Grenze dazu. Daher sind auch bestimmte Angaben vom deutschen Gesetzgeber vorgegeben.
Diese müssen auf den Ergänzungsmitteln bzw. deren Verpackung sichtbar angebracht sein, denn sie enthalten keine Packungsbeilagen. Zu den Pflicht-Texten auf den Verpackungen zählen Angaben, die sich beispielsweise auf die Gesundheit beziehen.
Sollten sich diese Angaben aus einem unerfindlichen Grund nicht auf oder in der Verpackung befinden. Dann solltest Du der Vorsicht und vor allem Deiner Gesundheit zuliebe die Finger davon lassen.
Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Ein gesunder Otto Normalverbraucher mit einem ganz normalen Lebensstil. Der seinen Körper keinen außergewöhnlichen Belastungen unterzieht. Der sich ausgewogen und gesund ernährt.
Sich zu dem ausreichend bewegt und viel an der frischen Luft ist, braucht keine zusätzliche Ergänzung zur Nahrung.
In seinem Fall ist eine zusätzliche Versorgung mit Nahrungsergänzungsmittel nicht sinnvoll und unnötig.
Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass in den anderen Fällen die Nahrungsergänzungsmittel geeignet sind.
Am Beispiel der Ernährung:
Wenn man sich aus Gewohnheit oder anderen Einflüssen ungesund ernährt, dann kann dieser Mangel nicht mit zusätzlichen Mitteln ausgleichen werden.
Zum Frühstück Brötchen mit Schoko-Aufstrich, zum Mittagessen schnell mal beim Bürger ran und zum Abendbrot ein Fertiggericht oder eine Leckere Pizza in den Ofen geschoben.
Diese Ernährungsweise kann vereinzelt mal mit durchgehen.
Natürlich ist jedem klar. Diese Form der Nahrungsaufnahme führt früher oder später zu Problemen.
Den Mangel an Vitamine, Mineralstoffe und sonstige wichtige Stoffe, die der Körper braucht, kann dann auch nicht mit zusätzlich zugeführten Mitteln kompensiert werden!!
Wann machen Nahrungsergänzungsmittel Sinn?
Jetzt kannst Du die Fragen stellen: Ja aber gibt es denn überhaupt Fälle, in den eine Ergänzung der Nahrung Sinn macht?
Oder ist die ganze Sache nur eine Masche der Industrie, die mit viel Fantasie Produkte auf den Markt bringt. Um dann ordentlich daran zu verdienen?
An dieser Stelle muss man ganz klar nein sagen. Denn es gibt schon Situationen, in denen der einen höheren Bedarf an Nährstoffen hat.
Nahrungsergänzungsmittel zum Abnehmen
Dein Körper braucht zusätzliche Nährstoffe zum Beispiel bei einer Diät.
Versuchst Du lästigen Pfunde loszuwerden? Dann gibt es auf normalen Wege, damit ist also keine Fettabsaugung gemeint, zwei grundlegende Möglichkeiten.
- Bei gleichbleibender Kalorienzufuhr den Kalorienverbrauch erhöhen
- Bei gleichbleibenden Kalorienverbrauch die Kalorienzufuhr reduzieren
Da viele Abnehmwillige den Kalorienverbrauch aus bestimmten Gründen nicht erhöhen können oder wollen, bleibt ihnen nur die Möglichkeit Nummer zwei. Also die Kalorienzufuhr zu reduzieren.
Da der Abnehm-Markt einer der Größten überhaupt ist. Gibt es zum Abnehmen Nahrungsergänzungsmittel in den verschiedensten Formen.
Eine der beliebtesten Varianten ist die sogenannte Formula-Diät. In Form von Abnehmshakes, die eine oder gleich mehrere regulären Mahlzeiten ersetzen, wird Deine Kalorienzufuhr reduziert.
Natürlich kann diese Art der Ernährung keine vollwertigen Mahlzeiten ersetzen.
Auch wenn sie zum Teil reich an wichtigen Nährstoffen sind, müssen immer auch Mineralien und vor allem Vitamine ergänzt werden.
Und wie geht das am einfachsten? Natürlich, mit Nahrungsergänzungsmitteln!
Die Nahrungsergänzungsmittel für Sport und Fitness
Neben dem Thema Abnehmen und Diäten gibt es noch einen weiteren Markt, der riesig ist und in dem jährlich viele Millionen Euro umgesetzt werden.
Die Rede ist von Fitness und Muskelaufbau.
Hier gibt es ebenfalls unzählige Produkte und Mittel, die dem Konsumenten viele Versprechungen machen. Doch ob diese Ergänzungsmittel tatsächlich den gewünschten Effekt erzielen, ist nicht immer auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Was jedoch bewiesen ist: Wenn Du viel Sport treibst und Dein Körper ordentlich forderst. Dann verlierst Du über den Schweiz nicht nur Wasser. Du scheidest über Deinen Schweiz auch unweigerlich viele Mineralstoffe aus.
Welche Mineralstoffe sind das? Nährstoffe die beim Schwitzen ausgeschieden werden:
- Natrium
- Chlorid
- Kalium
- Calcium
- Magnesium
- Eisen
Den Körper die benötigten Mineralstoffe auch in ausreichenden Mengen zuzuführen, ist über die Nahrung nicht immer möglich.
Gerade bei hohen und regelmäßigen Belastungen des Körpers.
Hier machen zusätzliche Mineralstoffe auf jeden Fall Sinn. Dazu sollt auch immer regelmäßige und in ausreichenden Mengen Wasser getrunken werden.
Im Idealfall hat das zugeführte Wasser bereits eine hohe Mineralisierung. Das bedeutet, dass Wassen ist reich den oben aufgeführten Mineralstoffen.
Dazu lohnt es, sich einmal das Etikett der Flasche genauer anzusehen und verschiedene Wasser miteinander zu vergleichen.
Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft
Wer selber Kinder hat oder es im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis mitbekommen hat, der weiß, dass es für Schwangere Nahrungsergänzungsmittel in allen Variationen gibt.
Auch hier ist das Angebot riesig. Aber auch hier gilt: Wirklich nur das zu ergänzen, was wirklich Sinn macht. Doch was macht Sinn?
Egal, ob die Frau kerngesund ist oder nicht. Es wird in der Regel die Einnahme von Folsäure und Jod empfohlen.
Diese beiden Mineralien können nur sehr schwer in der ausreichenden Menge über Nahrung aufgenommen werden.
Diese Nahrungsergänzungsmittel werden jedoch vom Arzt separat empfohlen. Gerade in der Schwangerschaft sollten alle Ergänzungsmittel zuvor mit dem behandelnden Arzt besprochen und freigegeben werden.
Alle andere, wie Mineralstoffe, besondere Fette oder Vitamine, können über eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zugeführt werden.
Alle übrigen Vitamine und Mineralstoffe können auch in der Schwangerschaft über eine mit herkömmlichen Lebensmitteln ausreichend aufgenommen werden.
Nahrungsergänzungsmittel zur Raucherentwöhnung
Ergänzungsmittel sollen dem Körper die Stoffe geben, die über die normale Ernährung nicht zugeführt werden können und die Rauchentwöhnung ist zum größten Teil Kopfsache.
Daher ist es ihnen auch nicht möglich, Deine Nikotinabusus zu stoppen. Denn auch bei einem Nikotinentzug helfen sie Dir nicht. Hierfür gibt es Hilfsmittel wie das Nicorette Spray, das Nikotinpflaster oder den Nikotinkaugummi.
Sind Nahrungsergänzungsmittel schädlich?
Wenn man sich die jeweiligen Märkte einmal ansieht, dann fällt es einem sehr schnell auf.
Egal ob es der Markt im Bereich Abnehmen, im Bereich Fitness und Muskelaufbau oder ganz allgemein der Bereich Gesundheit ist.
Immer da, wo die Menschen bereit sind Geld auszugeben, gibt es in der Regel auch viele Produkte, die die Menschen dann auch kaufen können. Was sie ja schlussendlich auch tun.
Das hat aber dazu geführt, dass Nahrungsergänzungsmittel sehr oft verteufelt werden. Oft wird generell von ihnen abgeraten.
Aber sind deshalb alle Nahrungsergänzungen schädlich? Nein, natürlich nicht. Es gibt aber bestimmte Dinge, die man bei der Einnahme beachten sollte.
Die Gefahr für Raucher
Als Raucher lebst Du gefährlich. Denn die Nikotinsucht führt unter anderem zu einem erhöhten Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Das ist Dir sicher schon lange bekannt.
Aber weißt Du auch, dass Nahrungsergänzungsmittel für Raucher gefährlich sein können und auch sie das Lungenkrebsrisiko erhöhen?
Denn genau das wurde in zwei unabhängigen Studien festgestellt.
Zu diesem Entschluss kamen die Forscher der finnischen ATBC-Studie und der CARET-Studie in den USA.
- ATBC steht dabei für Alpha-Tocopherol, Beta-Carotene und CARET für Beta-Carotene and Retinol Efficacy Trial. In der ATBC-Studie wurden 50 mg Vitamin E und beziehungsweise oder 20 mg Beta-Carotin an starke chronisch rauchende Männer verabreicht. Eine Kontrollgruppe bekam ein Placebo.
- In der CARET-Studie bekamen ein Teil der Probanden 30 mg Beta-Carotin und 7,5 mg Vitamin A und der andere Teil wieder ein Placebo. Die Probanden mit Beta-Carotin und Vitamin a waren Raucher und asbestbelastete Personen.
Das Ergebnis beider Studien ergab eine statistisch signifikant erhöhte Lungenkrebsinzidenz und allgemeine Sterblichkeit bei den Gruppen mit Beta-Carotin.
Außerdem wurde folgendes beobachtet:
Die Werte der Probanden wurden auch nach Beendigung der Studien weiter registriert und ausgewertet.
Und man hat folgendes festgestellt: Nach vier Jahren kehrte das relative Risiko für Lungenkrebs auf den Normalwert (RR=1,0) zurück. Nachdem das Beta-Carotin und das Vitamin A abgesetzt wurden.
Man geht davon aus, dass sich die Substanzen für diesen Zeitraum noch im Körper befinden, bevor sie komplett abgebaut werden. Weiterhin wird vermutet, dass sich das Beta-Carotin beispielsweise im Fett einlagert und dort gespeichert bleibt.
Wenn Du detaillierte Informationen zur ATBC-Studie haben möchtest, dann findest Du diese auf der Studien-Webseite unter folgendem Link: ATBC Study Web Site
Weiterführende Informationen zur CARET-Studie findest Du auf der entsprechenden CARET-Studien-Webseite unter: CARET Study Web Site
Art der Ergänzung
Zunächst kommt es immer auch auf das ergänzende Mittel selber an. Beispielsweise ist Vitamin nicht gleich Vitamin.
Bei einer zu hohen Dosierung bestimmter Vitamine kann es zum Beispiel zu einer Schädigung der Leber kommen. Hier spielt ein weiterer wichtiger Aspekt mit.
Die Dosierung
Damit Du unerwünschte Nebenwirkungen vermeidest, solltest Du auch grundsätzlich an eine mögliche Überdosierung denken.
Da die zusätzlich zugeführten Mittel oft nur wenige aber dafür höher dosierte Inhaltsstoffe besitzen, ist auch eine Überdosierung schneller passiert.
Beachte daher immer die Empfehlungen der jeweiligen Tagesdosis. Diese findest Du auf den Verpackungen beziehungsweise auf den Behältern, in dem sich die Ergänzungsmittel befinden.
Schädlich durch falsche Dosierung
Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Vitamin-B-Präparate, die überdosiert über einen langen Zeitraum eingenommen wurden, das Lungenkrebsrisiko bei Männern erhöhen.
Dazu veröffentlichten die Wissenschaftler Theodore Brasky (Ohio State University College of Medicine, Columbus, OH), Emily White (Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle, WA) und Chi-Ling Chen (College of Public Health and College of Medicine, National Taiwan University, Taipei, Taiwan) eine Studie im „Journal of Clinical Oncology“.
Hier findest Du die Studie: Long-Term, Supplemental, One-Carbon Metabolism–Related Vitamin B Use in Relation to Lung Cancer Risk in the Vitamins and Lifestyle (VITAL) Cohort
Im Rahmen der Studie wurden die Daten von rund 77.000 Frauen und Männer aus dem US-Bundesstaat Washington ausgewertet.
Die Probanden wurden unter anderem dazu angehalten, eine Reihe von Angaben über ihren Konsum von Vitaminpräparaten zu machen. Speziell, welche in den zurückliegenden zehn Jahren.
Natürlich flossen Daten wie Alter, Größe, Ernährung und Krankheitsgeschichte mit ein. Darüber hinaus auch der Konsum von Alkohol und Zigaretten. Diese Daten wurden bei der Berechnung der Ergebnisse berücksichtigt.
Das Ergebnis: Männer haben ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, wenn sie Vitamin B6 und Vitamin B12 als Einzelpräparat und in einer hohen Dosis einnehmen. Und was ist jetzt eine hohe Dosis? Das ist in diesem Fall eine Einnahmemenge von mindestens 20 mg Vitamin B6 oder 55 mg Vitamin B12 täglich. Denn laut Studie ist das Risiko dann ungefähr doppelt so hoch, an Lungenkrebs zu erkranken.
Deutliche Erkenntnis bei Raucher
Noch eine wichtige Sache wurde auch bei dieser Studie deutlich.
Der mit Abstand größte Risikofaktor für Lungenkrebs ist nach wie vor das Rauchen. Hierzu die Zahlen.
Von den 77.000 Teilnehmern haben etwa 36.400 noch nie geraucht. Von ihnen erkrankten nur 60 Personen an Lungenkrebs, was weniger als 0,2 Prozent bedeutet.
Bei den früheren Rauchern, etwa 33.400 Personen, lag das Risiko schon bei 1,5 Prozent. Doch ganz deutlichen wurde es bei den Probanden, die zu Studienbeginn rauchten.
Während der Studiendauer von sechs Jahren bekamen von den 6400 Rauchern fast vier Prozent die Diagnose Lungenkrebs.
Mögliche Wechselwirkung
Nimmst Du mehrere Mittel zur Ergänzung Deiner Mahlzeiten ein, dann achte auch auf mögliche Wechselwirkungen.
Beispielsweise soll es dem Körper Probleme bereiten, den Mineralstoff Zink zu verwerten, wenn auch gleichzeitig eine sehr hohe Aufnahme vom Mineralstoff Eisen erfolgt.
Nahrungsergänzungsmittel Nebenwirkung
Unter bestimmt Umständen können sie Deine Gesundheit negativ beeinflussen. Besonders wenn Du sie über Jahre hinweg zu hoch dosiert anwendest.
Auf kurze Sicht kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Appetitlosigkeit kommen. Du solltest im Zweifel immer den Rat Deines Arztes einholen. Er kann Dir auch sagen, welche Wechselwirkungen sich negativ auswirken und welche Nahrungsergänzungsmittel Du wirklich brauchst.